Hubble fotografiert einen orange leuchtenden Herbstnebel aus jungen, heißen Sternen
Ein neues Bild des Hubble-Weltraumteleskops zeigt einen Nebel in den wunderschönen Herbstfarben, pünktlich zum Blattwechsel auf der Nordhalbkugel. Es zeigt einen Teil eines Nebels namens Westerhout 5, der 7.000 Lichtjahre entfernt liegt und auch als Seelennebel bekannt ist.
Es handelt sich um einen Emissionsnebel, was bedeutet, dass seine wunderschönen Farben und Formen durch Gas erzeugt werden, das durch das Sternenlicht heller, heißer Sterne ionisiert wurde. Wenn sehr massereiche Sterne geboren werden und große Strahlungsböen und Teilchenströme, sogenannte Sternwinde, abgeben, blasen diese nahegelegenes Material weg, wodurch verhindert wird, dass sich in zu großer Nähe weitere Sterne bilden. Dadurch entstehen Hohlräume innerhalb des Nebels, und zwischen diesen Hohlräumen wird mehr Gas zusammengedrückt. Dann können sich in diesen nun dichteren Regionen weitere Sterne bilden.
Ein bemerkenswertes Merkmal dieses Bildes ist der dunkle Bereich in der oberen Mitte, bei dem es sich um ein Objekt handelt, das als frei schwebendes Evaporating Gaseous Globule (frEGG) bezeichnet wird. Diese dichte Gastasche ist widerstandsfähiger gegen die Strahlung, die das Gas um sie herum ionisiert und so eine Art „Ei“ bildet, aus dem neue Sterne entstehen können. Das bekannteste Beispiel für EGGs ist das berühmte Bild „Säulen der Schöpfung“ , das ebenfalls von Hubble aufgenommen wurde und diese Taschen aus dichterem Gas fand, die als Erhebungen auf den Säulen des Nebels erschienen.
In diesem Bild sind die EGGs frei schwebend, da sie nicht an einer bestimmten Struktur befestigt sind, aber sie haben eine erkennbare kaulquappenartige Form mit einem Kopf und einem Schwanz. Letztendlich können diese Gastaschen neue Sterne hervorbringen, wenn die Dichte in der Umgebung zunimmt und sie heißer werden, sodass sich in ihrem Inneren ein Protostern bilden kann.