Sonys WH-1000XM6-Debüt mit besserem ANC, einem Klappscharnier und einem höheren Preis

Nach mehreren Leaks gab es von Sony nicht mehr viel anzukündigen, aber heute ist es trotzdem offiziell: Sonys WH-1000XM6 sind da und wie erwartet verfügen sie über eine Vielzahl von Upgrades gegenüber dem WH-1000XM5 , darunter ein neues Klappscharnier aus Metall, das sowohl langlebiger als auch flexibler sein soll. Der neue XM6 ist in drei Farben erhältlich: Schwarz, Mitternachtsblau und Sonys seltsam benanntes Platinsilber (was hier eigentlich ein cremefarbener Sandton ist). Sie kosten in den USA 450 US-Dollar, eine Erhöhung um 50 Dollar gegenüber dem XM5, die teilweise zollbedingt zu sein scheint, angesichts ihres Preises von 599 kanadischen Dollar (ca. 428 US-Dollar). Sie sind ab heute bei großen Online-Händlern und auf sony.com erhältlich.

Sony musste für das flach zusammenklappbare Design des WH-1000XM5, das manche als weniger reisefreundlich empfanden, Kritik einstecken. Der XM6 ist eine clevere Antwort auf diese Bedenken: Sony hat die schlanken Linien des XM5 beibehalten und gleichzeitig den fehlenden zweiten Bewegungsgrad im Scharnier hinzugefügt. Außerdem wurde die Größe des Reisekoffers reduziert und er verfügt nun über einen Magnetverschluss anstelle des üblichen Reißverschlusses.

Der Kopfbügel ist nun etwas breiter und hat eine asymmetrische Form, ähnlich wie beim Sonos Ace . Laut Sony soll dies dazu beitragen, die Kopfhörer richtig auszurichten, ohne auf die Links-/Rechts-Beschriftung achten zu müssen. Die Ohrpolster wurden zudem verstärkt und stärker gepolstert.

Für den XM6 hat Sony ein neues Kunststoff-Finish gewählt. Die leicht gummierte Beschichtung des XM4 und XM5 ist verschwunden und wurde durch eine fast keramikartige Textur ersetzt.

Sony sieht sich selbst als Meister der aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) und hat dies daher wahrscheinlich zur Kenntnis genommen, als Boses QuietComfort Ultra Headphones vor dem WH-1000XM5 immer mehr Auszeichnungen für das beste ANC einheimsten. Beim XM6 versucht Sony, diese Lücke mit drei Verbesserungen zu schließen. Den Anfang macht ein neuer Prozessor (der QN3), der Geräuschbedingungen offenbar siebenmal schneller misst und darauf reagiert als der QN1-Chip im XM5. Es gibt jetzt vier weitere Mikrofone (12 statt 8) zur Erfassung externer Geräusche und Sony hat den Auto-NC-Optimierungsalgorithmus des XM5 durch einen neuen Adaptive-NC-Optimierer ersetzt. Diese Algorithmen nehmen ANC-Anpassungen anhand Ihrer Haare, Brille oder anderer Dinge vor, die die sichere Abdichtung der Ohrmuscheln beeinträchtigen könnten.

Sechs dieser zwölf Mikrofone sind nun beim Telefonieren im Einsatz (im Vergleich zu vier beim XM5). Sony gibt an, einen KI-Algorithmus zur Rauschunterdrückung einzusetzen, der mit 500 Millionen Sprachproben trainiert wurde. Dadurch kann der XM6 Ihre Stimme besser von Hintergrundgeräuschen trennen. Neu beim XM6 ist die Möglichkeit, diese Mikrofone während eines Anrufs stummzuschalten.

Was den Klang betrifft, hat Sony dem XM6 neue Treiber spendiert (die Treiber des XM5 unterschieden sich ebenfalls von denen des WH-1000XM4 ). Diese sind mit einer hochfesten Kuppel aus Kohlefaserverbundwerkstoff ausgestattet, die die Balance verbessern soll, sowie mit einer perforierten Schwingspule für eine bessere Hochtonwiedergabe. Sony wirbt außerdem mit der umfangreichen Feinabstimmung des XM6, die von mehreren Grammy-prämierten Toningenieuren durchgeführt wurde.

Räumlicher Klang kehrt mit dem XM6 als „360 Reality Audio Upmix for Cinema“ zurück. Sony positioniert ihn als immersives Upgrade für Filminhalte (in der App wird er als „Cinema“-Modus bezeichnet), funktioniert aber mit jeder Stereoquelle, sowohl auf iOS als auch auf Android. Beim XM5 war Räumlicher Klang auf Sonys proprietäres Sony 360 Reality Audio-Format beschränkt. Head-Tracking bleibt leider eine Android-exklusive Funktion.

Die Akkulaufzeit hat sich nicht geändert – sie beträgt immer noch 30 Stunden mit eingeschaltetem ANC und 40 Stunden ohne ANC – aber Sony hat uns endlich die Möglichkeit gegeben, den XM6 während der Verwendung aufzuladen, was bei den kabellosen Kopfhörern von Sony nie möglich war.

Sony spielte dies in seiner Pressekonferenz herunter, aber genau wie bei den LinkBuds Open und LinkBuds Fit können Sie Bluetooth Auracast nutzen, wenn Sie die Kopfhörer auf LE Audio umstellen und das Betriebssystem Ihres Smartphones Auracast-kompatibel ist. Mit anderen Worten: Es sollte auf den meisten Android-Handys mit der neuesten Version dieses Betriebssystems funktionieren, aber nicht auf iPhones.

Neu beim XM6 ist die Funktion „Szenenbasiertes Hören“. Laut Hersteller nutzt sie „Sensortechnologie, um Musik automatisch entsprechend der Aktivität des Nutzers abzuspielen und die Geräuschunterdrückung an Umgebung und Standort anzupassen“. Es handelt sich offenbar um eine Erweiterung der bestehenden Option „Adaptive Sound Control“, die lediglich ANC/Transparenz basierend auf Aktivität und Standort steuert.