Diese neue DirectX-Funktion könnte die Funktionsweise von PC-Spielen völlig verändern

Microsoft hat angekündigt, dass bald neuronale Rendering-Funktionen für DirectX verfügbar sein werden. Die sogenannte kooperative Vektorunterstützung wird laut Microsoft zur „plattformübergreifenden Ermöglichung neuronaler Rendering-Techniken“ führen und „ein neues Paradigma in der 3D-Grafikprogrammierung“ einleiten.

Es klingt geschäftig, aber das ist nicht ohne Grund. In der vergangenen Woche kündigte Nvidia seine neue Reihe von Grafikkarten der RTX 50-Serie an und stellte gleichzeitig eine Reihe neuronaler Rendering-Funktionen vor. Neural Shader, wie Nvidia sie nennt, ermöglichen es Entwicklern, kleine neuronale Netzwerke aus Shader-Code auszuführen und sie auf der dedizierten KI-Hardware auszuführen, die auf Nvidia-, AMD-, Intel- und Qualcomm-GPUs verfügbar ist. Microsoft gibt bekannt, dass es diese Funktionen über die DirectX-API auf allen GPUs aktivieren wird, nicht nur auf den von Nvidia verkauften.

Microsoft erreicht dies durch kooperative Vektorunterstützung, die laut eigenen Angaben „die Leistung neuronaler Rendering-Techniken direkt verbessert“. Es ermöglicht die direkte Ausführung der Matrixmultiplikation aus Shader-Code – den Programmen, die Ihre GPU ausführt – und ermöglicht so den Betrieb neuronaler Netze unabhängig von der Marke Ihrer GPU. Derzeit verfügen alle großen GPU-Marken über dedizierte KI-Hardware, und kooperative Vektoren werden es Entwicklern ermöglichen, über Shader-Code auf diese Hardware zuzugreifen.

Die herstellerübergreifende Unterstützung neuronaler Shader ist eine große Sache. In früheren Generationen unterhielt Nvidia ein geschlossenes Middleware-System namens GameWorks, das nur auf Nvidia-Grafikkarten funktionierte. Die Suite umfasste Funktionen wie PhysX in Spielen wie Batman: Arkham City und Mirror's Edge sowie HairWorks in Spielen wie The Witcher 3 und Final Fantasy XV.

Mit der umfassenden Unterstützung für neuronales Rendering durch DirectX wird es Entwickler hoffentlich dazu ermutigen, neuronale Shader einzubinden, ohne befürchten zu müssen, bestimmte Spieler auszuschließen. Nvidia hat die Fähigkeiten des neuronalen Renderings bereits mit Funktionen wie dem Neural Radiance Cache demonstriert, der ein neuronales Netzwerk verwendet, um Lichtreflexionen in einer Pfadverfolgungsszene abzuleiten und so sowohl die visuelle Qualität als auch die Leistung von Spielen mit Pfadverfolgung zu verbessern.

Obwohl die DirectX-Ankündigung erst kürzlich erfolgt ist, werden wir in Spielen noch einige Zeit lang keine neuronalen Rendering-Funktionen mehr sehen. Nvidia und Microsoft legen gerade den Grundstein für diese neuen Rendering-Techniken. Es könnte also mehrere Jahre dauern, bis wir ein Spiel sehen, das kleine neuronale Netze über Shader-Code ausführt. Die potenziellen Anwendungen sind jedoch riesig und diese Techniken könnten eine neue Welle von Rendering-Funktionen hervorbringen, da sie nun auf GPUs aller Anbieter unterstützt werden.