Ich liebe meine AirPods, aber ich kann nicht aufhören, die OnePlus Buds 4 zu hören
Im Laufe der Jahre habe ich eine Hassliebe zu kabellosen Ohrhörern entwickelt. Vor allem, weil ich für die Wiedergabe hochauflösender Audiodateien ausschließlich kabelgebundene Geräte verwende. Zweitens versetzen sie mich in das Dilemma, immer noch ein Gerät laden zu müssen. Ein paar hundert Dollar für ein Paar auszugeben, das nicht die Audioflexibilität kabelgebundener Ohrhörer bietet und einen fast halb so teuren DAC hat, erscheint mir rätselhaft.
Ich habe ein paar Monate mit den AirPods 4 verbracht und spüre immer noch den hohen Preis, den ich dafür bezahlt habe. Aber hin und wieder stellt eine Marke kabellose Ohrhörer her, die ihrer Gewichtsklasse weit überlegen sind. Die OnePlus Buds 4 , die derzeit (nach einem Sonderangebot im OnePlus Store) bei 100 US-Dollar erhältlich sind, fallen genau in dieses gepriesene Segment.
An einem normalen Tag bekommt man sie jedoch zum gleichen Preis von 129 US-Dollar wie die AirPods 4. Nachdem ich sie einige Wochen lang als mein primäres Telefon- und Musikbegleitergerät genutzt habe, bin ich vom Gesamtpaket durch und durch beeindruckt.
Besser gleich vor den Toren
Bei der Auswahl kabelloser Ohrhörer kommt es vor allem auf Passform und Tragekomfort an. Die AirPods verzichten auf Ohrstöpsel, wodurch die Abdichtung des Gehörgangs locker ist. Von den Seiten dringen viele Geräusche ein, und da keine aktive Geräuschunterdrückung vorhanden ist, ist man bei der Musikwiedergabe ständig damit konfrontiert.
Ein weiteres großes Problem der AirPods 4 ist ihr Einheitsgrößen-Ansatz. Bei mir passen sie zwar, aber der Halt ist alles andere als beruhigend. Ich schaffe keine 200 Meter, ohne sie bei meinen morgendlichen Spaziergängen anpassen zu müssen. Wenn es schweißtreibend wird, ist die Situation noch schlimmer.
Mit den OnePlus Buds 4 spiele ich eine ganz andere Liga. Der abgewinkelte Ohrhörerkopf in Kombination mit dem Gummi-Ohrstöpsel bietet spürbar besseren Halt und Komfort. Ich muss mir keine Sorgen machen, dass die Ohrhörer beim Training verrutschen. Außerdem sind im Lieferumfang Ohrstöpsel in drei Größen enthalten, sodass Sie wahrscheinlich einen finden, der perfekt zu Ihrer individuellen Gehörgangsform passt.
Für mich bieten die M-Größen-Ohrstöpsel die beste Abdichtung, sorgen für perfekten Sitz und bieten gleichzeitig passive Geräuschisolierung. Dieser Ansatz bringt seine eigenen Vorteile mit sich. Selbst bei deaktivierter Geräuschunterdrückung dringt einfach weniger Lärm und Chaos in meine Ohren.
Bei den AirPods 4 muss die Lautstärke aufgedreht werden, um die Umgebungsgeräusche zu übertönen, bevor man überhaupt daran denken kann, sich in einem gefühlvollen Song oder einer nachdenklichen Podcast-Folge zu verlieren.
Kommen wir nun zur Steuerung. Apple setzt auf eine Pinch-basierte Steuerung am Stiel. Jedes Mal, wenn Sie einen Anruf annehmen oder zum nächsten Titel wechseln, müssen Sie die Position im Ohr fast immer neu einstellen. Der kürzere Stiel sieht zwar besser aus, erschwert aber gleichzeitig die Ausführung dieser Gesten.
Am wichtigsten ist, dass man die Lautstärke nicht direkt an den AirPods anpassen kann. Man muss sich entweder direkt auf das Telefon verlassen oder Siri dazu aufrufen. Bei den OnePlus Buds 4 fühlt sich der Vorgang natürlich und intuitiv an. Ich muss nur meinen Finger über den berührungsempfindlichen Streifen auf und ab bewegen, und schon ist die Arbeit erledigt.
Mit OnePlus können Sie die Gesten für langes und kurzes Tippen für verschiedene Aufgaben anpassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei dem gekoppelten Gerät um ein Android-Gerät oder ein iPhone handelt. Sie können die Anpassungen ohne Einschränkungen im Ökosystem vornehmen.
Es ist auch erwähnenswert, dass Apple die Staub- und Wasserbeständigkeit der AirPods 4 auf die Schutzklasse IP54 beschränkt, während die OnePlus Buds 4 mit Schutz der Schutzklasse IP55 noch einen Schritt weiter gehen.
Dies alles sind grundlegende Annehmlichkeiten und prägen das tägliche Erlebnis mit kabellosen Ohrhörern. Die AirPods 4 erweisen sich als das weniger durchdachte Produkt im Rennen, obwohl sie das weltweit meistverkaufte Produkt ihrer Art sind, während die OnePlus Buds 4 im Alltag eine lohnendere (sprich: weniger frustrierende) Zeit bieten.
Die Audioqualität ist einfach nicht vergleichbar
Die AirPods 4 sind die Standard-Ohrhörer unter den True-Wireless-Kopfhörern. Sie sind tief in den Komfort des Apple-Ökosystems integriert und bieten auch die Grundlagen. Du willst Ohrhörer zum Telefonieren und gelegentlich Musik hören, um die Strapazen des täglichen Pendelns zu lindern? Dann hol dir die AirPods 4.
Obwohl sie weniger Mikrofone als die OnePlus Buds 4 haben, bieten die Apple-Ohrhörer eine überragende Klarheit bei Anrufen, sowohl mobil als auch app-basiert. Das OnePlus-Gerät enttäuscht nicht mit seinem Dreifach-Mikrofonsystem, insbesondere bei der Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen. Lediglich die Audiosignatur ist für die Person am anderen Ende etwas anders.
Wenn ich andere Aspekte des Besitzes kabelloser Ohrhörer betrachte, würde ich die OnePlus Buds 4 jederzeit den AirPods 4 vorziehen – und auch empfehlen. Die reine Audioqualität ist nur einer dieser Gründe.
Die AirPods der aktuellen Generation sind nicht schlecht, können aber nicht mit der raffinierten Basslinie und der Klangbühne von Ohrhörern mit Dual-Treiber-System mit jeweils eigenem DAC mithalten. Der Detailreichtum, den man beim Hören von Filmmusik oder Instrumenten in Folkmusik erreichen kann, ist einfach nicht vergleichbar. Nach dem Test der OnePlus Buds 4 klingen die AirPods 4 einfach zu matschig, chaotisch und charakterlos.
Beim Hören von „Lost But Won“ von Hans Zimmer wurde der dröhnende Bass gedämpft, was dem Song seine definitiv pulsierenden Beats raubte. Ebenso klingt Havis tiefes und warmes Gesäusel mit den AirPods 4 flach, verglichen mit dem funkelnden und vielschichtigen Klang der OnePlus Buds 4.
Es gibt noch zwei weitere Aspekte, die ich gemeinsam hervorheben möchte. Das Fehlen eines geschlossenen Designs und aktiver Geräuschunterdrückung bedeutet, dass man die Lautstärke erhöhen muss, um die Umgebungsgeräusche zu übertönen. Das ist eine vernünftige Strategie, bringt aber auch ihre Nachteile mit sich.
Der große Unterschied liegt natürlich in der aktiven Geräuschunterdrückung und den Transparenzmodi. ANC bietet aber nicht nur den offensichtlichen Vorteil eines geräuschfreien Hörerlebnisses, sondern sorgt auch dafür, dass Sie Musik mit fast 50 % Lautstärke hören können und sie nicht unbedingt ganz aufdrehen müssen, was letztendlich zu Störungen und Klarheitsproblemen führen würde.
Bei hohen Lautstärken, insbesondere über 80 %, sind Stimmverzerrungen unvermeidlich. Bei den AirPods 4 ist der Stimmriss und die deutliche Instrumentenschärfe deutlich zu erkennen. Auch im Höhenbereich ist ein deutliches Zischen zu hören. Die OnePlus Buds 4 bieten einen wärmeren Klang und eine höhere Frequenzbandbreite, sodass Sie selbst bei 50 % Lautstärke nahezu makellosen hochauflösenden LHDC-Sound genießen können, während ANC im Hintergrund seine Arbeit verrichtet.
Es macht einfach mehr Sinn
Die 3D-Audio-Implementierung von OnePlus klingt intensiver als Apples Spatial Audio auf den AirPods 4. Was das OnePlus jedoch wirklich auszeichnet, ist die schiere Anzahl an Zusatzfunktionen. Es gibt mehrere Gehörgangs- und Hörtests, die den Klang an die Empfindlichkeit und Form jedes Gehörgangs anpassen.
Dann gibt es noch das Audio-Anpassungssystem. Sie erhalten ein umfassendes EQ-Anpassungssystem, ergänzt durch Soundprofil-Voreinstellungen und spezielle Bass-Ausgaberegler. Apple bietet keine benutzerdefinierten EQ-Profile für die AirPods 4 an, sondern nur eine lange Liste abgestimmter Voreinstellungen zur Auswahl, die tief in der App „Einstellungen“ versteckt sind.
Selbst mit aktiviertem ANC halten die OnePlus Buds 4 konstant länger als ihre Apple-Konkurrenten, und ähnlich verhält es sich mit dem Ladecase. Laut Apple reichen 10 Minuten Ladezeit für zwei Stunden Wiedergabe, während das Schnellladesystem der OnePlus Buds 4 11 Stunden Hörzeit ermöglicht.
Das ist eine über fünfmal höhere Wiedergabezeit im Vergleich zu den AirPods 4. Apple bietet im Einzelhandelspaket nichts an, aber die OnePlus Buds 4 werden mit einem Ladekabel und drei Paar Ohrstöpseln geliefert, also gibt es auch diesen durchdachten Vorteil.
Insgesamt habe ich mit den OnePlus Buds 4 ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als mit den AirPods 4 der Einstiegsklasse für 129 US-Dollar erhalten. In meinem Heimatmarkt kosten die OnePlus Buds 4 derzeit 70 US-Dollar, ohne Ladenrabatt sogar 75 US-Dollar. Damit sind sie Apples Audioprodukten um Längen voraus.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nicht nur das Schnäppchen, sondern auch das fantastische Hörerlebnis ist, das es heutzutage schwer macht, die OnePlus Buds 4 wegzulegen.
