Apples erster Film erscheint: Brad Pitt spielt die Hauptrolle, gedreht auf dem iPhone

Nächste Woche erscheint „F1: The Drive“ mit William Brad Pitt in der Hauptrolle. Dieser Sportfilm basiert auf dem F1-Rennen und wurde vom Kreativteam von „Top Gun 2“ produziert. Er zeigt den rasanten Wettkampf in der realen F1-Arena. Es handelt sich um Apples ersten Originalfilm mit einem Investitionsvolumen von bis zu 300 Millionen US-Dollar.
Natürlich wurde das iPhone auch zur Kamera dieses Films – auf dem F1-Auto bei einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern wurden mit dem Telefon Aufnahmen gemacht, die mit Hollywood-Blockbustern vergleichbar sind.
Wie macht Apple das?

▲ Filmplakat „F1: The Fast and the Furious“. Bildquelle: Apple
Wie das iPhone mit 300 km/h die F1 eroberte
Wenn Sie schon einmal eine Live-Übertragung eines F1-Autorennens gesehen haben, waren Sie sicher von den Track Shots beeindruckt – dabei handelt es sich um Live-Übertragungen von Hochgeschwindigkeitsrennen, aufgenommen von den an den Autos montierten T-Cam-Bordkameras.
Um die Leistung und Sicherheit des Fahrzeugs zu gewährleisten und sich an Hochgeschwindigkeits-Sportszenen anzupassen, muss die T-Cam-Kamera nicht nur leicht genug, sondern auch robust genug sein, um den extremen Vibrationen und hohen Temperaturen bei Hochgeschwindigkeitsrennen standzuhalten. Gleichzeitig kann sie die Details der Rennszene mit hoher Bildrate erfassen und über das drahtlose Übertragungsmodul an die Live-Übertragungszentrale zurücksenden. So kann das Event dem Publikum aus verschiedenen Blickwinkeln und in hoher Qualität präsentiert werden.

▲ Das linke Bild zeigt die T-Cam-Autokamera, das rechte Bild die Live-Übertragung des F1-Rennens. Bilder von: reddit, F1
Aber unter solch extremen Bedingungen entsprechen die von der Kamera aufgenommenen Bilder offensichtlich nicht den Standards von Hollywood-Blockbustern. Um die realen Szenen der F1-Rennen wiederherzustellen, hat man sich entschieden, dem Film „F1“ viele echte Aufnahmen von F1-Rennen hinzuzufügen, und die Kamera, die dies kann, ist ein iPhone.
Genauer gesagt handelt es sich um ein modifiziertes iPhone – nur die Kernkomponenten des Telefons, wie Chipsatz und Kamera, bleiben erhalten, und das iOS-System wird ausgeführt. Bildschirm und Gehäuse, die für die Aufnahme nicht relevant sind, wurden entfernt. Das iPhone wird in ein Gehäuse aus Titanlegierung eingebaut, das so schwer ist wie die offizielle T-Cam. Dadurch sieht dieses „iPhone“ tatsächlich aus wie eine F1-Rennkamera:

▲ iPhone-modifizierte T-Cam-Kamera. Bildquelle: Wired
Da es sich um eine modifizierte iPhone-Kamera handelt, unterstützt sie selbstverständlich alle Bildfunktionen des iPhones – wie Dolby Vision HDR-Videoaufzeichnung, Filmmodus, Apple Log und den umfangreichen Bildnachbearbeitungs-Workflow des Apple-Ökosystems. Nach dem Anschluss an das iPad über die USB-C-Schnittstelle lassen sich die gewünschten Kameraparameter ganz einfach über ein benutzerdefiniertes Programm einstellen und ein Mac für die Nachbearbeitung nutzen. Gleichzeitig hält sie starken Erdbeben und hohen Temperaturen bei einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern stand.
Laut Wired benötigte Apple mehr als ein Jahr für die Entwicklung dieses Systems. Herkömmliche professionelle Filmkameras wiegen Dutzende Kilogramm und können nicht flexibel in F1-Autos eingesetzt werden. Sportkameras sind zwar kompakt, ihre Bildqualität und Nachbearbeitungskompatibilität sind jedoch unzureichend. Die technische Lösung für die Transformation des iPhones bietet eine Balance zwischen beidem: Bei gleichbleibender Kompaktheit des Geräts kann eine professionelle Bildqualität erzielt werden.
Innovationen in der Kameratechnik waren schon immer eine wichtige Triebkraft für den Fortschritt der Filmindustrie. Dadurch können wir auf der großen Leinwand eine völlig neue Perspektive genießen.

▲ Trailer zu „F1: The Next Generation“. Bildquelle: Apple
Wenn das Filmen mit dem Handy keine Spielerei mehr ist
Das Aufnehmen von Filmen mit dem iPhone ist nichts Neues.
Im Jahr 2016 lud Apple Chen Kexin ein, den Kurzfilm „Three Minutes“ mit dem iPhone 7 Plus zu drehen. In den folgenden zehn Jahren lud Apple unzählige Regisseure auf der ganzen Welt ein, Filme mit dem iPhone zu drehen, und diese Filme wurden zu den besten Marketingbeispielen für iPhone-Bilder.

▲Poster von „Three Minutes“. Bildquelle: Apple
Auch viele unabhängige Filmregisseure nutzen das iPhone gerne zum Drehen ihrer Filme. Sean Baker beispielsweise drehte mit drei iPhone 5 den Spielfilm „Tangerine“, der in die engere Auswahl des Sundance Film Festivals kam.

▲ iPhone drehte kurzes Video. Bildquelle: Apple
Aber letzten Endes handelt es sich dabei um kleine Produktionen.
In Hollywood-Blockbustern, deren Produktion Hunderte Millionen Dollar kostet, war die Wahl eines Mobiltelefons als Filmgerät nie eine gängige Option. Apple ist das erste Studio, das bereit ist, Mobiltelefone als zentrales Fotogerät einzusetzen.
Dies stellt einerseits Apples starke „Cash-Fähigkeit“ dar und zeigt andererseits auch Apples Ambitionen im Bereich der professionellen Bildgebung.
Im traditionellen Workflow der Film- und Fernsehbranche dominieren ARRI, RED und Sony: professionelle Kameraaufnahmen, Speicherung im RAW-Format und professionelle Software-Postproduktion. Das iPhone ließ sich bisher nicht in diesen Prozess integrieren. Doch nun gibt die iPhone-Technologie der „F1“ das Apple Log-Format aus, das mit dem ACES-Farbstandard kompatibel ist. Der Colorist kann die iPhone-Bilder wie Arri Alexa- oder RED-Kameramaterialien verarbeiten, sie in Hollywood-Blockbuster integrieren und auf Hunderttausenden von Bildschirmen weltweit zeigen.

▲ Joseph Kosinski, Regisseur und Produzent von F1: The Fast and the Furious. Bildquelle: Apple
Auch die Wahrnehmung der Branche wird sich entsprechend verändern.
Früher waren mit iPhones gedrehte Filme reine Marketing-Gags oder inhaltliche Experimente. Doch mittlerweile werden iPhones Teil des professionellen Workflows in Film und Fernsehen. Die neuen Aufnahmemöglichkeiten der iPhones sind zu einem Symbol für Innovation in der Filmtechnologie geworden.
Die Entwicklung mobiler Bildgebungstechnologie ist ein unvermeidlicher Trend. In den letzten Jahren hat Apple auch im Bereich der professionellen Bildgebung bewusst auf die Produktivitätseigenschaften des iPhones gesetzt. Wenn die Integration und Rechenleistung von Mobiltelefonen ausgereift genug sind, werden Mobilität und geringes Gewicht zu Vorteilen.
Als Apples erster Originalfilm liegt der wahre Wert von „F1: The Fast and the Furious“ nicht darin, einen Film mit einem iPhone zu drehen, sondern darin, zu beweisen, dass die mobile Bildtechnologie auch zu einem Standard in der Film- und Fernsehbranche werden kann. Man kann sagen, dass Apple 300 Millionen US-Dollar ausgegeben hat, um dem iPhone eine Superwerbung zu verpassen. Man kann auch sagen, dass Apple keinen Film dreht, sondern die Art und Weise, wie Filme gemacht werden, neu definiert.
Autoren: Zhou Qiantong, Xiao Qinpeng
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