Der Chip des iPhone 15 fordert Intels schnellste Desktop-CPU heraus – aber es gibt einen Haken

Präsentation des A17 Pro-Siliziums auf der Bühne beim Apple Event.
YouTube / Apple

Wer hätte gedacht, dass einige der besten CPUs nicht mit einer Desktop- oder Laptop-CPU, sondern mit einem mobilen System-on-a-Chip (SoC) konkurrieren würden? Nun, die neuesten Ergebnisse von Geekbench 6 beweisen, dass es möglich ist. Apples neuer A17 Pro-Chip, der während des Apple-Events im September 2023 angekündigt wurde und im iPhone 15 Pro und Pro Max zu finden ist, fordert AMD und Intel heraus – aber es gibt einen Haken.

Ja, es ist echt. Der Geekbench 6-Test beschert dem A17 Pro-Chip eine Punktzahl von 2.914 im Single-Core-Betrieb, und das ist sehr beeindruckend für etwas, das in einem Smartphone landet. Allerdings ist der Generationssprung nicht so beeindruckend – der A16 Bionic-Chip der letzten Generation liegt in Bezug auf die Single-Threaded-Leistung nur etwa 10 % zurück. Der A17 Pro wurde auf Basis der 3-nm-Technologie von TSMC gebaut, während der A16 Bionic ein 5-nm-Chip ist, der ebenfalls von TSMC hergestellt wird.

Diese Art von Single-Core-Leistung reicht tatsächlich aus, um Intels Core i9-13900K und AMDs Ryzen 9 7950X auf Trab zu halten. Wie Tom's Hardware berichtet, erreicht der Core i9-13900K bei Single-Threaded-Aufgaben durchschnittlich 3.223 Punkte, während der Ryzen 9 7950X mit einem Wert von 3.172 knapp dahinter folgt. Diese beeindruckende Single-Core-Leistung wird mit einer deutlich geringeren Taktrate erreicht. Der A17 Pro erreicht seine maximale Taktung bei 3,75 GHz, während die Intel- und AMD-CPUs bei Übertaktung knapp 6 GHz erreichen können.

Bedeutet das wirklich, dass das A17 Pro mit diesen scheußlichen Prozessoren vergleichbar ist? Im Großen und Ganzen nicht, aus vielen verschiedenen Gründen. Der Multi-Core-Test zeigt uns genau, was diesen SoC von vollwertigen Desktop-Chips unterscheidet.

Intel Core i9-13900K zwischen den Fingerspitzen gehalten.
Jacob Roach / Digitale Trends

Im Multi-Core-Test erreicht das A17 Pro durchschnittlich 7.199 Punkte. Mittlerweile erreicht der Core i9-13900K 22.744 Punkte und der Ryzen 9 7950X liegt mit 22.240 Punkten erneut knapp dahinter. Beide Prozessoren verfügen zudem über insgesamt deutlich höhere Kernzahlen. Der iPhone-Chip von Apple nutzt eine Hybridarchitektur und verfügt über zwei Performance-Kerne und vier Effizienz-Kerne. Auch Intels bester Raptor-Lake-Prozessor verfügt über zwei Kerntypen, von denen es aber jeweils deutlich mehr gibt: Acht P-Kerne und 16 E-Kerne, also insgesamt 24 Kerne und 32 Threads.

Die Multi-Core-Gewinne sind beim A17 Pro SoC im Allgemeinen weniger beeindruckend. Im Vergleich zum A16 Bionic der Vorgängergeneration liegt er nur etwa 3 % vorne. Dies bedeutet, dass die Architektur des neuen Chips weitgehend unverändert bleibt. Auch wenn die tatsächliche Leistung des A17 Pro nie mit der eines High-End-Desktop-Chips vergleichbar ist, ist es ein interessanter Vergleich, der uns zeigt, wie sehr Computer heutzutage auf Multi-Core-Leistung angewiesen sind.