Der Open-Source-Bildeditor GIMP feiert nach sieben Jahren sein Comeback

Nach siebenjähriger Arbeit hat das Team des GNU Image Manipulation Program (GIMP) GIMP 3.0 offiziell veröffentlicht und damit ein großes Update für den beliebten Open-Source-Bildeditor gebracht.

Ein Eckpfeiler der neuesten Version ist der Übergang zur grafischen Benutzeroberflächenbibliothek GTK3, die das veraltete GTK2 ersetzt. Dieses Upgrade soll die Leistung der Anwendung verbessern und eine modernere und reaktionsfähigere Benutzeroberfläche einführen. GIMP 3.0 führt außerdem zerstörungsfreie Bearbeitungsfunktionen für viele häufig verwendete Filter ein. Mit dieser Funktion können Benutzer Änderungen in Echtzeit direkt auf der Leinwand in der Vorschau anzeigen.

Als Reaktion auf langjährige Benutzerwünsche unterstützt GIMP 3.0 nun die gleichzeitige Auswahl mehrerer Ebenen. Diese Verbesserung rationalisiert komplexe Bearbeitungsaufgaben und ermöglicht Benutzern das gleichzeitige Verschieben, Transformieren oder Anwenden von Effekten auf mehrere Ebenen.

Das Update bringt auch deutliche Verbesserungen bei der Textverarbeitung. Benutzer können jetzt Text mit Umrissen, Schatten, Abschrägungen und mehr gestalten und dabei weiterhin die Möglichkeit behalten, den Textinhalt zu bearbeiten, Schriftarten zu ändern und Größen anzupassen. Diese Flexibilität ist besonders für Designer von Vorteil, die in ihren Projekten Textelemente in professioneller Qualität erstellen möchten.

Kompatibilität und Leistung wurden durch die Einführung der Wayland-Unterstützung auf Linux-Systemen weiter verbessert. Dies ermöglicht eine bessere Integration mit modernen Anzeigeservern und sorgt für ein reibungsloseres Benutzererlebnis. Darüber hinaus bietet GIMP 3.0 eine verbesserte HiDPI-Unterstützung, die schärfere Bilder auf hochauflösenden Displays liefert, und eine verbesserte Integration für Wacom-Tablets, was Digitalkünstlern zugute kommt, die auf präzise Eingabegeräte angewiesen sind.

Kurven Zerstörungsfreier Filter, der auf ein Porträt angewendet wird
GIMP

Auch das Plugin-Ökosystem hat ein erhebliches Wachstum erlebt. GIMP 3.0 erweitert die Unterstützung auf in Python 3, JavaScript, Lua und Vala geschriebene Erweiterungen und bietet Entwicklern so mehr Flexibilität zur Verbesserung der Funktionalität der Anwendung. Dadurch wurde die Dateiformatkompatibilität erweitert und ermöglicht den Austausch von Dateien mit einem breiteren Anwendungsspektrum. Insbesondere gibt es jetzt Unterstützung für BC7-DDS-Dateien und verbesserte PSD-Exportfunktionen, die es Benutzern einfacher machen, über verschiedene Plattformen und Software hinweg zusammenzuarbeiten. Das GIMP-Entwicklungsteam hat auch großen Wert auf das Farbmanagement gelegt.

GIMP 3.0 ist jetzt auf GNU/Linux, macOS und Windows verfügbar und kann direkt von der offiziellen GIMP-Website heruntergeladen werden. Das GIMP-Entwicklungsteam plant außerdem, den Veröffentlichungszyklus für die 3.X-Serie zu beschleunigen, wobei GIMP 3.2 innerhalb eines Jahres erwartet wird. Das Unternehmen gibt an, dass sein Fokus auf der häufigeren Bereitstellung von Updates liegt, auch wenn jede Version weniger neue Funktionen einführt. Dieser Ansatz stellt sicher, dass Benutzer Verbesserungen und Erweiterungen schneller erhalten.