Diese Woche in der Elektrofahrzeugtechnik: Rivian sagt Ja zu CarPlay, Stellantis tritt beim autonomen Fahren auf die Bremse
Willkommen zur wöchentlichen Zusammenfassung von Digital Trends zur revolutionären Technologie, die Elektrofahrzeuge der nächsten Generation antreibt, verbindet und jetzt auch antreibt.
Rivian gibt iPhone-Besitzern etwas, wonach sie lange gesucht haben: Apple CarPlay. Nach jahrelangem Widerstand hat das Elektroauto-Startup die Unterstützung für alle Modelle aktiviert . Fahrer können Apple Maps, Nachrichten und Spotify direkt auf dem zentralen Bildschirm anzeigen lassen. Das ist eine große Sache – nicht nur, weil CarPlay praktisch ist, sondern auch, weil Rivian zuvor – ähnlich wie Tesla – externe Plattformen abgelehnt hatte.
Dieser Schritt sagt viel darüber aus, wie sich die Erwartungen der Käufer verändert haben, und verdeutlicht einen interessanten Kontrast zu Tesla, das sich weiterhin vollständig gegen CarPlay wehrt. Lassen Sie uns das genauer betrachten.
Tesla-Parallele: Kontrolle vs. Offenheit
Als Rivian den R1T und R1S auf den Markt brachte, kopierte das Unternehmen Teslas Strategie: Bauen Sie Ihr eigenes Infotainmentsystem und halten Sie die Fahrer im eigenen Ökosystem. Die Idee war klar: Wer den Bildschirm besitzt, besitzt auch das Benutzererlebnis – und vielleicht auch zukünftige Einnahmen aus Navigation, Streaming oder anderen Diensten.
Tesla lebt noch immer nach dieser Regel. Doch Rivian hat entschieden, dass die Kundennachfrage wichtiger ist als die Abschottung. Mit der Einführung von CarPlay signalisiert das Unternehmen, flexibler zu sein als sein Rivale aus dem Silicon Valley. Kurz gesagt: Tesla verdoppelt seine Kontrolle, Rivian öffnet die Tür.
Die Erwartungen der Käufer haben sich verändert
Diese Entscheidung fiel nicht im luftleeren Raum. Bis 2023 werden über 90 % der Neuwagen weltweit CarPlay oder Android Auto unterstützen. McKinsey stellte fest , dass fast die Hälfte der Autokäufer ein Fahrzeug ohne diese Funktionen nicht einmal in Betracht ziehen würde . Umfragen von JD Power spiegeln diesen Trend wider: Smartphone-Integration ist mittlerweile eine Grundausstattung, kein nettes Extra mehr.
Rivian selbst ist zwar schick, aber da fast jedes andere Auto auf dem Markt über CarPlay verfügt, war es ein Fehler, darauf zu verzichten. Mit diesem Update entspricht Rivian wieder den Erwartungen der Käufer.
Vom Schlüssel zum Armaturenbrett: Die Rolle des iPhones
Und hier kommt noch eine weitere Ebene hinzu. Rivian ist Tesla bereits mit einem Telefon-als-Schlüssel-System gefolgt, mit dem man sein Auto per Bluetooth öffnen und starten kann. Mit der Einführung von CarPlay (und vielleicht in Zukunft auch Apple CarKey) orientiert sich Rivian noch stärker am Apple-Ökosystem. Das iPhone wird nicht nur zum Autoschlüssel, sondern auch zum Armaturenbrett.
Es ist ein interessanter Hybridansatz. BMW war der erste mit NFC- und UWB-Schlüsseln und CarPlay. Tesla war der erste mit BLE-Telefonschlüsseln, weigert sich aber, CarPlay anzutasten. Rivian kombiniert nun beides: Telefonschlüssel im Tesla-Stil plus Offenheit im BMW-Stil. Ein cleverer Mittelweg.
Positionierung gegenüber Tesla
Tesla-Besitzer klagen seit Jahren über das Fehlen von CarPlay und Android Auto. Rivian kann das nun als Marketing-Argument nutzen: „Wir sind genauso fortschrittlich wie Tesla – aber wir bieten Ihnen auch die gewohnten Tools, die Sie lieben.“ Für ein Unternehmen, das seine Marke noch aufbaut, ist das eine clevere Möglichkeit, sich abzuheben.
️ Fazit zu CarPlay
Die CarPlay-Unterstützung von Rivian ist wichtig, weil sie:
- Bricht mit Teslas Anti-CarPlay-Haltung.
- Erkennt an, dass CarPlay/Android Auto Grunderwartungen sind.
- Zeigt, dass Rivian eher als Tesla bereit ist, Innovation mit der Kundennachfrage in Einklang zu bringen.
Diese Mischung aus Kontrolle und Offenheit könnte sich als eines der stärksten Unterscheidungsmerkmale von Rivian erweisen.
Während Rivian zuhört, zieht sich Stellantis aus der autonomen Fahrtechnologie zurück
Rivian ist nicht nur beim Infotainment anpassungsbereit. Das Unternehmen achtet auch darauf, wie stark es die autonome Fahrtechnologie vorantreibt. Anfang des Sommers führte Rivian für seine zweite Plattformgeneration die Funktion „Unmapped Roads“ ein. Diese ermöglicht freihändiges Fahren auf Autobahnen, verzichtet aber bewusst auf das Versprechen vollständiger Autonomie. Es ist ein vorsichtiger Ansatz – Fahrern Komfort zu bieten, ohne die Leistung der Technologie zu übertreiben.
Vergleichen Sie das nun mit Stellantis. Überraschenderweise stellt der globale Autohersteller hinter Jeep, Ram und Chrysler seine Technologie für selbstfahrende Autos Berichten zufolge komplett ein . Der Grund? Die Amerikaner wollen sie nicht. Eine aktuelle Umfrage der AAA zeigte eine tiefe Skepsis gegenüber autonomen Fahrzeugen. Die meisten Verbraucher bevorzugen Fahrerassistenzfunktionen gegenüber komplett autonomen Fahrerlebnissen.
Das ist ein dramatischer Wandel im Vergleich zu vor wenigen Jahren, als alle Autohersteller auf autonomes Fahren zusteuerten. Tesla preist „vollständig autonomes Fahren“ immer noch als sein Traumziel an, auch wenn Regulierungsbehörden und Kritiker weiterhin dagegen sind. Stellantis hingegen erkennt die Situation: Wenn die Kunden nicht nach Robotertaxis fragen, warum sollte man dann Milliarden in die Werbung stecken?
Für Rivian ist das Ergebnis eine Bestätigung. Die Strategie, maßvolle, benutzerfreundliche Fahrerassistenzsysteme anzubieten, wirkt angesichts des Rückzugs von Stellantis intelligenter. Stellantis könnte mit diesem Schritt bei einer Kundschaft Anklang finden, die Robustheit, Nutzen und Vertrauen mehr schätzt als Hightech-Prahlerei.
️ Das große Ganze
Vergleicht man Rivian und Stellantis, wird ein klares Bild deutlich: Der Markt spaltet sich hinsichtlich der tatsächlichen Wünsche der Fahrer. Rivian setzt auf die Integration bekannter Technologien (CarPlay), geht aber bei der Autonomie vorsichtig vor. Stellantis vertritt eine noch härtere Linie und kommt zu dem Schluss, dass selbstfahrende Autos einfach nicht der Mühe wert sind.
Es ist eine Erinnerung daran, dass es bei Elektrofahrzeugen nicht mehr nur um Reichweite oder Ladekapazität geht. Der eigentliche Kampf dreht sich jetzt um Vertrauen, Komfort und darum, sicherzustellen, dass die Technologie den wahren Wünschen der Käufer entspricht – und nicht dem, was Silicon Valley für sie vorgibt.
