Kritik zu „28 Years Later“: Ein spannendes Zombie-Epos
„28 Years Later ist ein hinreißendes, herzzerreißendes Horror-Abenteuer, das gelegentlich ins Stolpern gerät, aber unglaubliche Höhen erreicht.“
- Überzeugende Charaktere
- Spitzenleistungen
- Herzklopfende Action
- Eine kraftvolle Coming-of-Age-Geschichte
- Wunderschöne Grafik
- Zärtliche Momente
- Einige fehlerhafte Charakterlogik
- Einige erschütternde Bilder
- Einige unzusammenhängende Szenen
Der Oscar-prämierte Regisseur Danny Boyle und der Drehbuchautor Alex Garland haben mit „28 Years Later“ der „28 Days Later“-Reihe neues Leben eingehaucht. Dieser lang erwartete dritte Teil spielt Jahrzehnte nach dem Originalfilm und folgt einer Familie von Überlebenden in einer isolierten Gemeinschaft, die das von Zombies verseuchte Festland erkundet.
Mit den Machern des Franchise am Steuer dieses Films bleibt „28 Years Later“ seinen Wurzeln mit seinen energiegeladenen Bildern und seiner Action treu. Gleichzeitig erfindet dieser neue Film die „28 Days Later“-Reihe neu. Saga mit ihrer spannenden, ergreifenden Geschichte und den vielschichtigen Charakteren, wobei der junge Hauptdarsteller als perfektes neues Gesicht für das Franchise allen die Show stiehlt.
Eine emotionale postapokalyptische Achterbahnfahrt

Mit einer Coming-of-Age-Geschichte rund um Spike erweitert „ 28 Years Later“ das Franchise um ein neues Kapitel. Ähnlich wie „The Last of Us“ folgt dieser Film einem Menschen, der in einer von Zombies heimgesuchten Welt geboren und aufgewachsen ist. Zombies werden wie wilde Tiere behandelt, die auf dem Festland durch die Wildnis streifen. Von langsam kriechenden Zombies bis hin zu riesigen, intelligenten Alphas hält diese Fortsetzung das Franchise frisch und zeigt, wie sich die Welt und die Infizierten 28 Jahre nach dem Ausbruch des Rage-Virus entwickelt haben.
„28 Years Later“ bietet ebenfalls jede Menge chaotische, herzzerreißende Action: Horden nackter, blutrünstiger Infizierter jagen die Helden durch die Wildnis – in furchteinflößenden Szenen, die an „Attack on Titan“ erinnern. Die atemberaubendste Szene ist, als der Alpha Jamie und Spike wie einen rasenden Zug über den Damm jagt. Diese Fortsetzung bringt „Bullet Time“ auf ein völlig neues Level: Die Kamera friert ein und dreht sich um jeden Zombie, sobald dieser erschossen wird.
Obwohl der Film in einer postapokalyptischen Welt voller Zombies spielt, bleibt diese Coming-of-Age-Geschichte in der Realität verankert. Spike muss sich dem Schmerz des Verlusts stellen und deckt die Lügen und Geheimnisse seiner Eltern auf. Inmitten der Düsternis des Films gibt es in einigen unglaublich herzerwärmenden Momenten Lichtblicke. Insbesondere Islas Hilfe bei der Geburt einer infizierten Frau und Spikes Aufstieg auf den Knochenberg gehören zu den bewegendsten und schönsten Momenten, die je in einem Zombiefilm zu sehen waren.
Obwohl der Film größtenteils spektakulär ist, besteht die Gefahr, dass er das Publikum gelegentlich mit einer unzusammenhängenden Erzählung verwirren kann. Insbesondere die Ankunft der schwedischen Marine auf dem Festland bietet dem Publikum ein spannendes und blutiges Massaker, doch die plötzliche Ablenkung von der Haupthandlung kann irritierend wirken. Auch die Logik einiger Charaktere scheint stellenweise fehlerhaft. Selbst Dr. Kelson, der eindeutig ein berechnender und vorbereiteter Überlebenskünstler ist, hätte Spike und ihm eine Menge Ärger ersparen können, wenn er Alpha Samson getötet hätte, als er die Chance dazu hatte.
Spektakuläre neue Künstler

In diesem Film ist er von zahlreichen Star-Schauspielern umgeben, doch der 14-jährige Alfie Williams glänzt mit seiner fesselnden Darstellung des Spike. Aaron-Taylor Johnson nutzt seinen Auftritt im ersten Akt als Spikes liebevoller, aber hinterlistiger Jamie optimal aus. Jodie Comer steht in der zweiten Hälfte des Films als Spikes Mutter Isla im Rampenlicht. Obwohl sie aufgrund einer unbekannten Krankheit den Bezug zur Realität verliert, ist Isla das Herzstück des Films, und Comer verleiht ihrer tragischen Rolle viel Humor und Menschlichkeit.
Ralph Fiennes spielt den mysteriösen und belesenen Dr. Kelson mit erfrischender Einfühlsamkeit und Leichtigkeit. Obwohl dieser als „wahnsinniger“ Arzt beschrieben wird, der krankhaft menschliche Leichen sammelt, hat er den Kreislauf des Lebens akzeptiert und ehrt die Verstorbenen mit seinem knochengefüllten Denkmal. Er verleiht seiner Arbeit sogar eine humorvolle Note, was ihn zu einer sofort sympathischen Figur macht, die hoffentlich in der Fortsetzung wiederkehren wird.
Ein visueller Fiebertraum

„28 Years Later“ behält mit seiner frenetischen Kameraführung, die mit dem iPhone 15 Pro Max realisiert wurde, das Erscheinungsbild der vorherigen Filme der Reihe bei. Die Kinematographie ist in dieser Fortsetzung mit großem Budget jedoch viel schärfer und lebendiger und fängt weite, farbenfrohe Landschaften und zerstörte Gebäude mit unglaublicher Detailgenauigkeit ein.
Während die Charaktere das unter Quarantäne stehende Vereinigte Königreich ohne moderne Technologie erkunden, fühlt sich das Publikum wie in einer anderen Welt, da der Film die natürliche Schönheit des Landes hervorhebt. Dieser postapokalyptische Zombiefilm präsentiert sich als mittelalterliches Fantasy-Abenteuer, in dem bogenschwingende Krieger eine üppige, zerstörte englische Landschaft voller Monster durchqueren. Es gibt auch Dr. Kelsons Knochentempel, die Krähenmassen, die um einen Alpha-Zombie herumfliegen, und Jamie und Spike, die unter dem sternenklaren, von Polarlichtern erleuchteten Himmel über das Meer rennen.
Diese fantastische Bildsprache wird durch Schnellfeuermontagen mit alten, körnigen Aufnahmen von Soldaten kontrastiert, die in Kriegen der Geschichte kämpfen. Dies verstärkt den Punkrock-Geist des Films und passt zu den Themen Krieg und Gewalt der Geschichte. Dennoch wirken sie manchmal auch willkürlich und verwirrend, was zu einem etwas desorientierenden Seherlebnis führt.
Ist „28 Years Later“ sehenswert?
Obwohl dieser Film fast 28 Jahre brauchte, um in die Kinos zu kommen, bewiesen Danny Boyle und Alex Garland, dass sich das Warten auf ihre Fortsetzung gelohnt hat. Mit atemberaubenden Bildern, erstklassigen Darbietungen und nervenzerreibender Action liefert „28 Years Later“ ein spannendes Zombie-Epos, das trotz seiner Schwächen die „28 Days Later“ -Reihe zu noch größerem Ruhm führt. Obwohl seit der Veröffentlichung von „28 Days Later “ unzählige weitere Zombie-Geschichten erschienen, bewies dieser dritte Teil, dass er Fans des Subgenres etwas Neues zu bieten hat, insbesondere da er den für 2026 geplanten nächsten Film vorbereitet.
„28 Years Later “ läuft jetzt in den Kinos.