Kritik zu „The Life of Chuck“: Enthält jede Menge Freude
„Das Leben des Chuck ist voller Freude und diese Stephen King-Adaption ist Mike Flanagans bisher herzerwärmendster Film.“
- Unglaubliche Ensemblebesetzung
- Vielschichtige, gefühlvolle Geschichte
- Stärkende, zum Nachdenken anregende Themen
- Wunderschöne Grafik und Musik
- Tolle Tanznummern
Drehbuchautor und Regisseur Mike Flanagan hat mit seinem mitreißenden Science-Fiction-Drama „ Das Leben des Chuck“ die Stars berührt. Basierend auf einer Novelle von Stephen King verfolgt der Film das Leben des Buchhalters Charles Krantz, der als Kind verwaist und von seinen Großeltern aufgezogen wurde, bis zu seinem Tod. Sein Ableben führt jedoch letztendlich zum Weltuntergang: Aus dem Nichts tauchen Werbetafeln und Anzeigen von ihm auf, die ihm in einer ungewöhnlichen Version der Apokalypse für sein Leben danken.
Sowohl King als auch Flanagan sind für ihre zahlreichen Beiträge zum Horrorgenre bekannt. Nach erfolgreichen Adaptionen einiger von Kings gruseligsten Geschichten, darunter „Das Spiel“ und „Doctor Sleep“ , drehte Flanagan mit „Das Leben des Chuck“ einen weiteren beispielhaften Film, der einen mutigen und wunderschönen ersten Schritt in Richtung traditionelleres Drama markiert. Mit tiefgründigen Themen, einer bewegenden Geschichte und einem Ensemble unglaublicher Darbietungen etablierte „Das Leben des Chuck“ Flanagan erneut als Meister des Filmemachens und stellte gleichzeitig seine Vielseitigkeit als Geschichtenerzähler unter Beweis.
Die Stars standen mit der Besetzung des Films im Einklang
Für diese starbesetzte Odysee versammelt Mike Flanagan seine große Familie regelmäßiger Kollaborateure, angeführt von Neuling Tom Hiddleston. Dieser stiehlt in seiner kurzen Leinwandrolle als 39-jähriger Chuck allen die Show, insbesondere mit seiner wunderschönen, mitreißenden Tanzeinlage mit seiner ebenso dynamischen Co-Darstellerin Annalise Basso. Benjamin Pajak glänzt ebenso hell wie der junge Chuck. Als Hiddlestons Ebenbild fesselt Pajak die Zuschauer mit seiner charmanten und nuancierten Darstellung sowie seinen umwerfenden Tanzeinlagen und lässt eine vielversprechende Schauspielkarriere erahnen.
Als Ensemblefilm bietet „Das Leben des Chuck“ herausragende Leistungen von nahezu jedem Schauspieler. Karen Gillan und Chiwetel Ejiofor tragen den ersten Akt als ängstliche, vom Unglück verfolgte Liebende, die am Ende der Welt wieder zueinanderfinden. Mark Hamill, Samantha Sloyan und Kate Siegel bringen als Chucks Mentoren in der Kindheit Liebe und Wärme in den dritten Akt. Sogar die Schauspieler Jacob Tremblay, Carl Lumbly, Matthew Lillard und David Dastmalchian vollbringen in nur ein oder zwei Szenen dieses Films Wunder. Obwohl er nicht auf der Leinwand zu sehen ist, haucht Nick Offerman dem Film mit einem Voiceover Leben ein, das mehr von seinem volkstümlichen Charme und Humor zum Ausdruck bringt. Mit Offermans Stimme zum Erzählen der Geschichte vermittelt „ Das Leben des Chuck“ dem Zuschauer das Gefühl, Kings Novelle auf der großen Leinwand zu lesen.
Die Geschichte präsentiert ein schönes Porträt der Apokalypse
Da Mike Flanagan sich als Horrorfilmer einen Namen gemacht hat, beschäftigt sich der Regisseur in „Das Leben des Chuck“ auch mit der Apokalypse. Insbesondere die Szene, in der die Welt zu den verzerrten Klängen von „Gimme Some Lovin‘“ der Spencer Davis Group untergeht, ist wohl eine der eindringlichsten Szenen in Flanagans Werken. Im Mittelpunkt all seiner Gruselgeschichten steht jedoch das aufrichtige menschliche Drama, das er in „Das Leben des Chuck“ erfolgreich zur Schau stellt. Der erste Akt von „Das Leben des Chuck“ ist eine zu Herzen gehende Geschichte voller Liebe und existenzieller Angst, während die Menschen die Apokalypse verarbeiten, die mit mehreren Bildern von Naturkatastrophen in den Nachrichten präsentiert wird, die in der realen Welt genauso allgegenwärtig zu sein scheinen.
Trotz seines düsteren Endes steckt in „ Das Leben von Chuck “ genug Herz und Humor, um ein wunderschönes und fesselndes Porträt des Lebens und seines unausweichlichen Endes zu zeichnen. Dieses Porträt selbst ist reichhaltig und lebendig, nicht nur dank Eben Bolters Kameraführung oder der Filmmusik der Newton Brothers. Die Welt des Films wirkt bemerkenswert real, da jede Nebenfigur in kürzester Zeit eine detaillierte Hintergrundgeschichte erhält, vor allem dank Offermans Erzählung. Ebenso liefert Flanagan seine typischen lebendigen, vielschichtigen Monologe im Drehbuch. Diskussionen über Mathematik und Regen werden mit so viel Emotion und Symbolik versehen, dass das Drehbuch selbst ein Kunstwerk ist.
Der Film erforscht die Schönheit und den Schrecken von Leben und Tod
Während „Das Leben von Chuck“ wie einige von Kings anderen Geschichten eher ein Drama ist, schildert „Das Leben von Chuck“ einen kosmischen Horror in einer amerikanischen Kleinstadt in Form der Kuppel auf Albies viktorianischem Haus. Damit erkundet der Film die Angst vor dem Tod als Konstante des Lebens. Ob der Tod nun durch eine universelle Apokalypse oder einen Hirntumor eintritt, der Film zeigt, wie gruselig das Wissen ist, zum Sterben bestimmt zu sein und darauf warten zu müssen, dass alles zu einem unbekannten Zeitpunkt endet.
„Das Leben von Chuck“ sticht auch als Coming-of-Age-Film hervor, da er Chucks Leben rückwärts zeigt, wie er sich vom sterbenden Buchhalter zum begabten, staunenden Tänzer entwickelt. Viele Zuschauer können Chucks Kindheitserfahrungen nachvollziehen, da sie sich oft gezwungen fühlen, ihre Träume aufzugeben und sich durch langweilige Bürojobs den Strukturen der Zivilisation anzupassen. Während das Leben des Protagonisten im Film wie eine beängstigende Tragödie wirkt, begegnet Chuck dem Schrecken und der Trauer mit einer kraftvollen Bestätigung seiner Existenz, indem er sein Leben tänzerisch annimmt und den Film mit einem inspirierenden Höhepunkt verlässt.
Ist „Das Leben von Chuck“ sehenswert?
„Das Leben von Chuck“ ist einer von Mike Flanagans besten Filmen und eine der besten Stephen-King-Adaptionen überhaupt. Insgesamt ist der Film jedoch ein filmischer Hoffnungsschimmer, den die Menschen gerade jetzt dringend brauchen. Auch wenn die Welt derzeit den Bach runterzugehen scheint, Das erinnert das Publikum an die Freude und Schönheit, die in einer filmischen Feier des Lebens noch immer stecken. „Das Leben von Chuck“ baut schnell ein lebendiges Universum voller Hoffnung und Liebe auf, und trotz seines Endes endet der Film mit einem Knall, nicht mit einem Wimmern. Danke, Chuck!
„Das Leben von Chuck“ läuft jetzt in den Kinos.

