Waffenkritik: Ein überwältigender filmischer Albtraum
„Zach Creggers ‚Weapons‘ ist eine hitzesuchende Rakete, bewaffnet mit einer reichen Erzählkunst und überwältigendem Terror.“
- Zach Creggers erschreckende Regie
- Eine unglaubliche Ensemblebesetzung
- Eine vielschichtige und überraschende Geschichte
- Einige Charaktere könnten beim Publikum den Wunsch nach mehr wecken
Drehbuchautor und Regisseur Zach Cregger ( „Barbarian“ ) hat mit seinem neuen Blockbuster „ Weapons“ ein weiteres furchteinflößendes Meisterwerk abgeliefert. Dieses Ensemble-Horrerepos begleitet die Bewohner von Maybrook, nachdem 17 Kinder aus derselben Klasse um 2:17 Uhr morgens aus ihren Häusern rennen und verschwinden, was eine Welle des Terrors und der Verwirrung über alle auslöst.
Mit „Weapons“ machte Cregger einen spektakulären Schritt nach vorne als Horrorfilmer und bewies, dass sein Erfolg mit „Barbarian“ kein Zufall war. Wie den Regisseuren Jordan Peele und John Krasinski gelingt es Cregger, seine komödiantischen Wurzeln zu überwinden und sich mit seiner verschlungenen, vielschichtigen Geschichte einer gewöhnlichen Stadt, die in die Hölle hinabsteigt, als einer der brillantesten und markantesten Horrorregisseure der Gegenwart zu etablieren.
Einzigartig, ungezügelt, unberechenbar
„Weapons“ präsentiert eine nichtlineare Erzählung aus der Perspektive mehrerer Charaktere. Konkret geht es um Justine ( Julia Garner ), Vater Archer Graff ( Josh Brolin ), Polizist Paul Morgan ( Alden Ehrenreich ), Schulleiter Andrew Marcus ( Benedict Wong ), den obdachlosen Drogensüchtigen Anthony ( Austin Abrams ) und Justines verbliebenen Schüler Alex Lilly (Cary Christopher).
Diese Geschichte schickt das Publikum auf eine furchterregende Odyssee durch Maybrook und enthüllt das vielschichtige Mysterium des Films aus mehreren Perspektiven. Obwohl diese Erzählung schwer zu verfolgen sein könnte, gliedert der Film die verschiedenen Handlungsstränge geschickt und lässt sie auf viele überraschende Weisen zusammenlaufen.
In Anlehnung an Stephen Kings „ Es“ wird der Schauplatz Maybrook selbst zu einer Figur, da er die persönlichen Dämonen, die die verschiedenen Stadtbewohner heimsuchen, durch eine explizit übernatürliche Linse enthüllt. Nachdem die Kinder aus Justines Klasse verschwunden sind, richten die Eltern der vermissten Kinder all ihre Angst, Trauer und ihren Hass auf Justine. Sie geben ihr die Schuld an dieser rätselhaften Tragödie und verlangen Antworten.
Dennoch präsentiert „Weapons“ mit seiner umfassenden Erzählung ein reiches Mosaik menschlichen Leids und zeigt, wie die Charaktere Trauer, Drogensucht, Alkoholismus, Polizeigewalt, Mobbing in der Schule und familiären Missbrauch durchleben. Wie viele große Horrorfilme zeigt auch „Weapons“ , dass die wahren Monster nicht Hexen und Zombies sind, sondern diejenigen, die tief in uns und unseren Mitmenschen leben.
Eine reiche Besetzung widersprüchlicher Charaktere
Als düsteres, erschütterndes Porträt einer amerikanischen Kleinstadt erweckt „Weapons“ und seine Darsteller viele fehlerhafte und realistische Charaktere zum Leben. Julia Garner liefert eine vielschichtige Darstellung der wohlmeinenden, aber missverstandenen Justine. Während die Beziehung der Figur zu Paul etwas ausgearbeiteter hätte sein können, lässt Garners dysfunktionale romantische Chemie mit Co-Star Alden Ehrenreich die beiden Liebenden besonders authentisch erscheinen.
Josh Brolin hingegen erzeugt in seiner Rolle als trauernder und verwirrter Archer Wut und Sympathie, insbesondere mit seinem tränenreichen Albtraum über seinen Sohn. Obwohl Archers Charakter mit Justine aneinandergerät, sind sie durch ihre grenzüberschreitenden Handlungen auf der Suche nach der Wahrheit ein starkes Spiegelbild des jeweils anderen.
Austin Abrams sorgt in seiner Rolle als nervöser Crack-Süchtiger James für eine schnelle komische Erleichterung, deren kurzlebige Nebenhandlung für eine wilde Achterbahnfahrt sorgt. Unterdessen glänzt der junge Cary Christopher mit seiner Darstellung von Alex und vermittelt realistisch den Schrecken, die Qualen und die Verwirrung eines Kindes, das von seiner eigenen Familie als Geisel gehalten wird.
Obwohl ihre Figur keinen eigenen Abschnitt bekam, stiehlt Amy Madigan als Tante Gladys allen die Show. Ohne zu viel zu verraten, zementiert Madigan ihren Charakter als sofortige Horror-Ikone
Waffen entladen großen Terror und Spannung
Wie schon in „Barbarian“ beweist Cregger auch in „Weapons“ , dass er ein Meister darin ist, extremen Schrecken zu erzeugen und Spannung aufzubauen. Der Horrorfilm ist eine gelungene Mischung aus nervenzerreißender Spannung und überraschenden Jump Scares. Der Gruselfaktor wird durch Scarlett Shers beunruhigende Erzählung, Larkin Seiples unheimliche Kameraführung und eine gruselige Filmmusik, die in Creggers Zusammenarbeit mit Ryan und Hays Holladay entstand, noch verstärkt.
Obwohl „Weapons“ ein langsames Drama ist, sind die Horrormomente intensiv und unvergesslich. Mit dem glotzäugigen Benedict Wong, der Justine und Tante Gladys verfolgt und in den Träumen der Menschen auftaucht, verwandelt der Film ein scheinbar gewöhnliches Maybrook in eine Stadt voller Schrecken. All das erreicht seinen Höhepunkt im spannenden, furchteinflößenden Schlussakt, der einen der wildesten und kathartischsten Morde aller Zeiten in einem Horrorfilm beinhaltet.
Der Film verbindet seine extrem gruseligen Momente mit schwarzem Humor, der das Publikum zum Schreien und Lachen bringt. Von Archer, der wiederholt einen gehirngewaschenen Mann schlägt, bis hin zu Gladys, die wie Ferris Bueller vor einem Mob durch die Nachbarschaft flieht, zeigt „Weapons“ , wie Cregger sein komödiantisches Talent unter Beweis stellt und das Publikum auf eine emotionale Achterbahnfahrt schickt.
Ist „Weapons“ sehenswert?
„Weapons“ ist zweifellos einer der bizarrsten und furchteinflößendsten Horrorfilme des Jahrzehnts. Für Fans des Genres ein absolutes Muss. Cregger setzt mit seiner unkonventionellen Erzählweise, realistischen Charakteren und unglaublichem Terror weiterhin neue Akzente als Filmemacher. Wenn Cregger nach „Weapons“ weiterhin furchteinflößende Blockbuster dreht, ist die Kinowelt umso besser dran.
„Weapons“ läuft jetzt in den Kinos.

