Wissenschaftler erfinden einen tragbaren Subwoofer für epische Bässe beim Spielen in VR

Experten auf dem Gebiet der Sinnesstimulation haben in den letzten Jahren mit wilden Ideen experimentiert, um das Erlebnis in der virtuellen Realität (VR) intensiver zu gestalten. Einige untersuchten, wie visuelle Inhalte Phantom-Berührungsempfindungen auf der Haut erzeugen können, während andere versuchten, ein Parfümsystem zu entwickeln , das realistisch simuliert, was die Figur in der virtuellen Welt riecht oder sogar isst . Experten in Japan haben sich nun dem Bass zugewandt, genauer gesagt dem Bass, der tief in die Haut eindringt.

Injizieren Sie diesen Bass tief in meine Haut

Ingenieure der Universität Tsukuba haben einen sogenannten „tragbaren, geräuschlosen Subwoofer“ entwickelt, ein winziges Gerät zur elektrischen Muskelstimulation. Das Gerät kombiniert im Wesentlichen niederfrequente Vibrationen mit einem schwachen Strom, der die Muskelkontraktion stimuliert und das Gefühl von Bassschlägen simuliert.

„Dieses Gerät ermöglicht es Nutzern, tiefe Bässe in der virtuellen Realität (VR) und bei alltäglicher Musik physisch zu spüren“, erklärt das Team hinter dem Gerät, das wie kleine Pflaster aussieht, die auf den Bauchbereich geklebt werden und über eine kleine kabelgebundene Einheit verfügen, die einem miniaturisierten MagSafe-Ladepuck ähnelt. Wissenschaftlich gesehen heißt die Technik Myoelektrische Stimulation oder elektrische Muskelstimulation (EMS) und erzeugt im Wesentlichen das Gefühl eines stillen Subwoofers zur Erzeugung tiefer Bassempfindungen.

Die Technik unterscheidet sich nicht wesentlich von der von offenen Knochenleitungs-Ohrhörern. Diese Geräte sind mit Vibrationswandlern ausgestattet, die Vibrationen erzeugen, die durch die Knochen direkt in die Cochlea gelangen, wo sie schließlich als Schall wahrgenommen werden. In diesem Fall wird das Bassgefühl über die Bauchmuskulatur geleitet.

Was ist das große Ganze?

Zu den Kernkomponenten des Geräts gehören ein Tiefpassfilter (LPF), ein Bassdetektor (Kick-Detektor) und ein EMS-Generator. In einer im IEEE Access Journal veröffentlichten Forschungsarbeit argumentiert das Team, dass das Grundprinzip der elektrischen Muskelstimulation zur Erzeugung von Bass auch auf andere Körperteile übertragen werden kann. Ein weiterer entscheidender Vorteil dieses Aufbaus ist, dass der gesamte Ansatz das Problem der Umgebungsgeräusche sehr gut löst.

Nun könnte man meinen, dass die Vorstellung, einen elektrischen Schlag durch Muskeln und Vibrationen zu senden, nicht ganz mit dem schönen Bass-Sound eines guten Lautsprechersystems oder tragbarer Geräte mithalten kann. Nun, es scheint, als hätten die fast zwei Dutzend Teilnehmer, die zum Testen des Geräts angeworben wurden, eine ziemlich augenöffnende Erfahrung gemacht, als sie den Bass durch ihre Bauchmuskeln erlebten.

„Die Ergebnisse zeigten, dass das System Rhythmus und Tiefe vergleichbar mit herkömmlichen Lautsprechern und Subwoofern wiedergab und gleichzeitig Umgebungsgeräusche deutlich reduzierte“, berichtet das Team. Darüber hinaus bemerkten die Tester des Geräts, dass es ein noch natürlicheres Bassgefühl und ein tieferes Eintauchen ermöglichte. Das Team hofft, dass die Technologie weiter verfeinert und auch in VR-Hardware wie Headsets und Spiele integriert werden kann.