30 Yuan für eine Fahrt! Tesla Robotaxi landete in großem Aufsehen. Wird Musks Traum Wirklichkeit?

Heute früh, nach 12 Jahren langer Vorfreude und unzähligen Verzögerungen, ist Teslas Robotaxi (selbstfahrendes Taxi) endlich auf den Straßen von Austin, Texas, unterwegs.
Dieses mit Spannung erwartete Debüt vermittelt ein seltsames Gefühl der Widersprüchlichkeit.
Einerseits ist der Umfang des Betriebs äußerst vorsichtig: Nur etwa 10 bis 20 Model Y sind im Einsatz, und das Servicegebiet ist streng auf den elektronischen Zaun im südlichen Zentrum von Austin beschränkt, um die komplexen Straßenverhältnisse im Stadtzentrum zu vermeiden. Passagiere, darunter Tesla-Mitarbeiter, einige Fahrzeugbesitzer und KOLs, werden nur auf Einladung eingeladen. Noch wichtiger ist, dass jedes Auto mit einem „Sicherheitsmonitor“ auf dem Beifahrersitz ausgestattet ist.

Andererseits war die Kommunikation sehr aufwendig. Musk persönlich verbreitete zahlreiche Videos der ersten Testpersonen in den sozialen Medien und machte diesen kleinen internen Test zu einem wichtigen Ereignis, dem die globale Technologieszene große Aufmerksamkeit schenkte.
Herzlichen Glückwunsch an Teslas KI-Software- und Chip-Designteam zur erfolgreichen Einführung von Robotaxi! Dies ist das Ergebnis von zehn Jahren harter Arbeit. Tesla hat sowohl das KI-Chip- als auch das Softwareteam von Grund auf neu aufgebaut.
Musks Worte sind voller Stolz auf sein Team und seinen unabhängigen Forschungs- und Entwicklungsweg.

▲Die Person, die das Foto macht, ist Teslas Chef-Softwareentwickler Duan Pengfei, der an der Technischen Universität Wuhan seinen Abschluss machte und später an der Ohio University einen Master- und Doktortitel in Elektrotechnik erhielt.
Eine „Zehensprung“-Landung
Für die „Early Bird“-Benutzer, die das Glück haben, eine Einladung zu erhalten, ist das Erleben des Tesla Robotaxi-Prozesses sowohl futuristisch als auch vorsichtig.
Wie läuft es also ab, ein echtes Tesla Robotaxi zu erleben?

Zunächst muss man über eine mobile App mit Cyberpunk-Oberfläche bestätigen, dass man sich im Servicebereich im Süden von Austin befindet. Nach erfolgreicher Bestellung fährt ein Model Y ohne Fahrer zu einem. Den Preis hat Musk auf 4,20 Dollar festgelegt – eine in der Subkultur kontroverse Zahl.

▲ Wenn Sie auf den Tipp klicken, wird Ihnen angezeigt: „Das ist nur ein Witz.“
Wenn das Fahrzeug ankommt, blinken seine Außenlichter, damit Sie es leichter erkennen können. Die Karosserie des Fahrzeugs trägt jedoch kein einzigartiges Logo wie das von Waymo. Auf der Tür ist lediglich das Wort „Robotaxi“ aufgedruckt.

Nachdem Sie ins Auto eingestiegen sind, werden Sie feststellen, dass das Fahrzeug Ihre Sitzposition automatisch synchronisiert und das Audiosystem Ihre Lieblingsmusik abspielt, sodass Sie ein vertrautes Gefühl haben, als würden Sie in Ihr eigenes Auto einsteigen.

Der Bildschirm in der hinteren Reihe wechselt in den exklusiven Robotaxi-Modus. Um die Fahrt zu starten, müssen Sie eine runde Taste auf dem Bildschirm lange drücken. Während der Fahrt können Sie auch die Klimaanlage sowie das Audio- und Videosystem steuern. Der große zentrale Bedienbildschirm in der ersten Reihe lässt sich jedoch nicht bedienen.

Nach den Erfahrungen vieler KOLs verläuft die Fahrt mit dem Robotaxi rundum reibungslos und sogar besser als mit dem vorherigen FSD. Ein Nutzer namens Zack meinte: „Die Verzögerungswirkung bei Bodenwellen ist sehr gut, und auch das Einparken geht sehr reibungslos.“
Nach drei Fahrten gab Farzad auch seine Einschätzung ab: Er war nicht überrascht von der „reibungslosen und komfortablen“ Bedienung des Robotaxi, aber als er feststellte, dass dieses selbstfahrende Auto genau dasselbe war wie das Model Y, das er gekauft hatte, war er zutiefst schockiert.

Auch einige benutzerfreundliche Details verdienen Lob. So werden die Passagiere beim Aussteigen auf dem Bildschirm aufgefordert, den Kofferraum per Knopfdruck zu öffnen (sofern sie ihn vor dem Einsteigen geöffnet haben). Zudem gibt es grafische Anweisungen zum Öffnen der Tür, um sicherzustellen, dass der versteckte Türgriff neuen Passagieren keine Probleme bereitet.

Natürlich stehen hinter dieser scheinbar reibungslosen Erfahrung Teslas fast „schrittweise“ strategische Überlegungen.
Bei jeder Verbindung wird versucht, Risiken zu vermeiden. Dazu gehören der ständig auf dem Beifahrersitz sitzende „Sicherheitsmonitor“, der Fernbediener in Bereitschaft außerhalb des Autos, eine strikte geografische Abgrenzung, eine Routenplanung, die komplexe Kreuzungen in der Innenstadt vermeidet, und die Beschränkung des Betriebs auf nur bei gutem Wetter.

▲ Der Sicherheitsbeamte auf dem Beifahrersitz kann das Fahrzeug auf der Fahrspur anhalten oder anhalten
Dahinter stehen zweifellos die früheren Erfahrungen mit der vollständigen Einstellung von Cruise aufgrund eines Unfalls in San Francisco und die schmerzhafte Lektion von Ubers vollständigem Rückzug aus dem Geschäft mit autonomen Fahrzeugen aufgrund eines tödlichen Unfalls. Auf dem Weg zur Kommerzialisierung des autonomen Fahrens ist „Sicherheit“ die einzige rote Linie, die nicht einmal überschritten werden darf, und Tesla ist offensichtlich nicht bereit, an derselben Stelle zu fallen.

▲ Passagiere können das Fahrzeug auch bitten, anzuhalten oder direkt mit dem Kundendienst zu kommunizieren
Auch Musks Aussage von letzter Woche verdeutlicht diesen Punkt: „Da wir äußerst besorgt über Sicherheitsprobleme sind, könnte der Starttermin (des Probebetriebs) angepasst werden.“
Was dieses Debüt unterstützt, ist natürlich der technologische Kern von Tesla.
Die in Betrieb genommenen Robotaxis werden voraussichtlich mit der neuen Hardwareplattform HW5 ausgestattet sein, die mit vier 4D-Millimeterwellenradaren und zwölf hochauflösenden Kameras ausgestattet ist. Ihre Rechenleistung liegt zwischen 2000 und 2500 TOPS und übertrifft damit die 400 bis 500 TOPS des aktuellen HW4-Chips bei weitem.

Auf Softwareebene läuft auf dem Fahrzeug FSD V13.3, das später an andere FSD-Benutzer weitergegeben wird.
Musk präsentiert nicht nur die bereits implementierten Technologien, sondern vergisst auch nie, in den sozialen Medien einen Ausblick auf die nächste, noch leistungsstärkere Zukunft zu geben – Teslas übliche Methode, die Markterwartungen hoch zu halten. Er gab bekannt, dass ein fortschrittlicheres KI-Modell mit 4,5-mal so vielen Parametern wie das aktuelle Modell intern in der Alpha-Phase getestet wurde. Dieses Modell aus „fortgeschrittener, vorinstallierter Hardware und kontinuierlicher Software-Iteration“ ist die Kernlogik von Teslas Versuch, seinen technologischen Burggraben auszubauen.
Dennoch haben die Kontroversen und Herausforderungen rund um Teslas technologischen Weg nie aufgehört.

Der Kern ist nach wie vor die fast schon starre, reine Sicht. Viele Analyseagenturen und technische Experten weisen darauf hin, dass die alleinige Nutzung von Kameras bei starker Sonneneinstrahlung, starkem Regen und Schnee oder extrem schlechten Lichtverhältnissen in der Nacht immer noch große Herausforderungen an die Zuverlässigkeit der Wahrnehmung mit sich bringt. Dies steht im krassen Gegensatz zur Multisensor-Fusionslösung „Lidar + Millimeterwellenradar + Kamera“, die von Wettbewerbern wie Waymo eingesetzt wird.
Gleichzeitig wächst auch der Druck der Regulierungsbehörden. Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) führt noch immer mehrere Untersuchungen zu Teslas Autopilot-System durch, und texanische Gesetzgeber haben Robotaxi öffentlich aufgefordert, seinen Betrieb noch vor der Inbetriebnahme zu verschieben, bis strengere Sicherheitsvorschriften in Kraft treten.

*Wir können alle selbstfahrenden Autos im Einsatz auf der offiziellen Website des texanischen Verkehrsministeriums sehen: https://txdot.maps.arcgis.com/apps/dashboards/f4dd9ee9f87447d3ac3cdef192b3910f
Die vielleicht ernüchterndste Antwort kam von Andrei Kapasi, dem ehemaligen KI-Chef von Tesla und einem der Gründer von Pure Vision. Er erzählte, er habe bereits 2013 eine perfekte, eingriffsfreie Demonstration von Waymos Vorgänger (Googles selbstfahrendem Auto) erlebt und sei überzeugt, dass autonomes Fahren „gleich um die Ecke“ stehe.
„Aber jetzt, 12 Jahre später“, beklagte er, „haben wir dieses Problem immer noch nicht wirklich gelöst.“
Die Besonnenheit dieser gottgleichen Figur verleiht Teslas scheinbar erfolgreichem Debüt zweifellos eine komplexe und tiefgründige Bedeutungsebene.
Robotaxi unterstützt Teslas nächstes Jahrzehnt
Nachdem wir die ersten Erfahrungen, die Betriebsstrategie und den gemischten technischen Kern von Tesla Robotaxi vollständig verstanden haben, können wir den riesigen und attraktiven Geschäftsplan, den Musk für diesen „letzten Kampf“ entworfen hat, klarer untersuchen.
Den Kern dieses Geschäftsmodells verglich Musk anschaulich mit „einer Kombination aus Airbnb und Uber“.
Einerseits wird Tesla einen Teil seiner eigenen Robotaxi-Flotte betreiben, um einen stabilen Service in Kerngebieten sicherzustellen.
Andererseits – und das ist auch sein subversivster Punkt – öffnet es Millionen von Tesla-Privatautobesitzern auf der ganzen Welt den Zugang zum „Franchise“.

Autobesitzer können ihre Fahrzeuge bei Leerlauf mit nur einem Klick über eine mobile App in das Robotaxi-Netzwerk einbinden und jederzeit ein- oder aussteigen. So werden aus Autos von Konsumgütern Vermögenswerte, die nachhaltige Erträge generieren können.
Musk hat einmal nachgerechnet: Die Einnahmen, die Autobesitzer durch das Sharing von Autos erzielen können, übersteigen die monatlichen Autokreditraten bei weitem, und Tesla kann von jeder Bestellung Provisionen einstreichen. Dieses „Asset-Light“-Expansionsmodell verlagert geschickt einen Großteil der Betriebskosten wie Fahrzeuge, Laden, Reinigung und Wartung auf ein großes Netzwerk von Autobesitzern und erzielt so eine erstaunliche Betriebsgewinnmarge von bis zu 70 %.
Dies ist die zugrunde liegende Logik hinter Musks kühner Aussage, dass „ Robotaxi den Marktwert des Unternehmens um 5 bis 10 Billionen US-Dollar steigern wird “.
Allerdings besteht zwischen der großen Vision und der harten Realität immer noch eine große Kluft.
Musk hat sich für die Skalierung von Robotaxi einen äußerst ehrgeizigen Zeitplan gesetzt: Innerhalb weniger Monate des Probebetriebs in Austin soll die Zahl auf 1.000 Fahrzeuge erhöht werden, und bis Ende 2026 werden in den USA mehr als eine Million selbstfahrende Teslas im Einsatz sein.
Doch die Wall-Street-Analysten sind offenbar deutlich gelassener. Goldman Sachs prognostiziert, dass Tesla bis 2027 rund 2.500 Robotaxi-Fahrzeuge auf den Markt bringen kann, während Morgan Stanley und andere Institutionen allgemein davon ausgehen, dass eine großflächige Kommerzialisierung im eigentlichen Sinne möglicherweise bis etwa 2028 warten muss.

Dieser enorme Unterschied in den Erwartungen ist darauf zurückzuführen, dass der Markt Musks „übertriebene Versprechungen“ noch immer im Gedächtnis hat. Von der Ankündigung im Jahr 2019, dass „bis 2020 eine Million Robotaxi-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden“, bis zum Beginn interner Tests mit mehr als zehn Fahrzeugen im Jahr 2025 hat die Zeit, der fairste Schiedsrichter, Musks „PPT-Zeitplan“ mehrfach überarbeitet.
Interessant ist jedoch, dass der Kapitalmarkt trotz der mittlerweile üblichen Zahlungsausfälle offenbar weiterhin bereit ist, für die Robotaxi-Geschichte zu zahlen.
Im Grunde liegt es daran, dass Robotaxi in direktem Zusammenhang mit der ultimativen Definition von Tesla als Unternehmen steht: Ist es ein Autohersteller mit begrenztem Wachstum oder ein KI- und Technologieunternehmen mit unbegrenzter Vorstellungskraft?
Der Marktwert von einer Billion Dollar kann nicht mehr allein durch Autoverkäufe gedeckt werden. Die anhaltenden Kosten für FSD-Software, die Rechenleistung von Dojo Supercomputing und das zukünftige Reisenetzwerk von Robotaxi sind die Kernargumente, die seine hohe Bewertung begründen.

Daher ist jeder Fortschritt von Robotaxi, egal wie klein, wie ein Schuss „Stimulans“, der die Nerven des Marktes direkt stimulieren kann. Ob es reibungslos verläuft oder nicht, wird direkt eine erhebliche Korrektur des Aktienkurses und des zukünftigen Werts von Tesla auslösen.
Man kann sagen, dass dieses Debüt in Austin, egal wie begrenzt der Betriebsumfang ist, markiert, dass Teslas Robotaxi-Geschichte endlich zum ersten Mal aus der ätherischen PPT in die greifbare physische Welt übergetreten ist. Dies ist ein entscheidender „von 0 auf 1“.
Philip Koopman, Professor für autonomes Fahren an der Carnegie Mellon University, sagte über das Debüt, es sei eher „das Ende vom Anfang als der Anfang vom Ende“ gewesen.
Für Musk und sein großes KI-Team hat dieser zwölf Jahre dauernde, harte Kampf möglicherweise gerade seinen Prolog abgeschlossen.
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